Homöopathie – Samuel Hahnemann

Samuel Hahnemann wurde als Sohn eines Porzellanmalers am 10.04.1755 in Meißen geboren. Schon als Junge war er sehr sprachbegabt. Diese Eigenschaft nutzte er, indem er während seines Medizinstudiums zusätzlich Sprachunterricht gab und medizinische Schriften übersetzte.

Nach erfolgreichem Abschluss des Medizinstudiums mit der Promotion im Jahre 1779 arbeitete er in den Folgejahren als Arzt, Chemiker, Übersetzer und Schriftsteller. Jedoch war er mit der damaligen angewandten Medizin nicht einverstanden. Diese setzte hauptsächlich Ausleitungsverfahren, wie z.B. Aderlässe und Einläufe ein. Hahnemann kritisierte seine Kollegen, keinen Bezug zum individuellen Krankheitsgeschehen herzustellen. Außerdem warf er ihnen vor, Behandlungsmethoden zu verwenden, die dem Patienten nicht von Nutzen seien, sondern ihn womöglich schwächten. Da er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, gab er seine Praxis auf. Er widmete sich daraufhin vor allem Übersetzungstätigkeiten.

Während dieser Tätigkeit fand 1790 sein für die Homöopathie legendärer Selbstversuch mit der Chinarinde statt. Dieser veranlasste ihn dazu, den entstandenen Gedanken des Ähnlichkeitsprinzips weiterzuverfolgen. So begann er, verschiedene Stoffe an sich selbst und anderen Interessierten auszuprobieren. Daraus entstanden die Arzneimittelprüfungen, bei denen Arzneimittel an gesunden Probanden auf ihre Wirkung geprüft wurden. Die Ergebnisse trug Hahnemann in Form einer Arzneimittellehre zusammen. Erst gewisse Zeit später entwickelte er die Potenzierung, um Überreaktionen auf das Mittel zu verringern und um toxische (giftige) Ausgangssubstanzen nutzen zu können.

1810 erschien das „Organon der rationellen Heilkunde“, in dem er seine Arbeit und Philosophie beschreibt. Hahnemann beschäftigte sich weiterhin mit der Homöopathie und veröffentlichte im Laufe seines Lebens noch mehrere Werke, darunter „Chronische Krankheiten“, in dem er seine Auffassung über die Miasmen veranschaulicht. Ein Miasma ist sozusagen die „Urkrankheit“, eine Art „genetisches Mitbringsel“, aus dem sich andere Erkrankungen entwickeln können.

Bis zu seinem Tod 1843 behandelte Hahnemann Patienten mit Hilfe der klassischen Homöopathie und arbeitete an der Erforschung der Arzneimittel.